Kann deine Veranstaltung „inklusiv“ sein, ohne eine vollständig digitale Option?
An diesem Wochenende beginnt die COP26-Klimakonferenz in Glasgow. Sie ist nicht nur deshalb von besonderem Interesse, weil es sich um eine der größten globalen Veranstaltungen seit der Pandemie handelt, sondern auch wegen des Schwerpunkts Klima.
Wegen der Pandemie verzögerte sich die Veranstaltung um mehr als ein Jahr und die Organisatoren bestanden darauf, dass die Veranstaltung physisch stattfinden würde (was sie jetzt vielleicht noch einmal überdenken, da es möglicherweise nicht genügend Unterkünfte für die erwarteten mehr als 30 000 Delegierten gibt).
Eine der Hauptprioritäten der Organisatoren ist es jedoch, einen „integrativen Gipfel“ zu veranstalten. Das ist ein schönes Ziel, denn als globales Gipfeltreffen ist die COP nicht für jedermann offen. Aber viele der Teilnehmer hatten keine Wahl, ob sie nach Schottland reisen wollten oder nicht.
An den geschlossenen Sitzungen der COP26 können die Teilnehmer nur dann virtuell teilnehmen, wenn sie sich physisch in Schottland aufhalten. Auch wenn die geschlossenen Sitzungen gestreamt werden, sind sie für Zuschauer im Ausland nicht zugänglich. Um das Beste aus der Veranstaltung herauszuholen, müssen die Teilnehmer also entweder im Saal oder im Lande sein. Da die Delegierten aus allen Teilen der Welt zur COP26 kommen, mussten viele trotz der Pandemie anreisen.
Zwar unterliegen nicht alle COP26-Sitzungen diesen Beschränkungen, aber die Möglichkeiten für die Delegierten, virtuell am COP26-Gipfel teilzunehmen, sind sehr unterschiedlich. Trotz des Aufrufs der Organisatoren zu einer inklusiven Veranstaltung schränken die digitalen Beschränkungen die Wahlmöglichkeiten der Delegierten eher ein, als dass sie „inklusiver“ wären.
Natürlich gehört zu einer inklusiven Veranstaltung viel mehr als das Angebot einer umfassenden digitalen Option. Aber die Möglichkeit an einer Veranstaltung teilzunehmen und sie vollständig digital zu gestalten, verbessert sicherlich die Zugänglichkeit und die Inklusion, indem sie mehr Auswahlmöglichkeiten bietet. Und mit den Lektionen, die wir seit der Pandemie über die Produktion effektiver digitaler Veranstaltungen gelernt haben, gibt es keine Entschuldigung dafür, keine effiziente Möglichkeit für die COP26-Delegierten zu entwickeln, um vollständig teilzunehmen, egal wo sie sind. Die Zukunft liegt in der Ferne. Lasst uns einen Weg finden, diese Herausforderung zu meistern.
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Hier gibt es die neuesten Nachrichten und Updates aus der Veranstaltungsbranche:
Eventtech:
- Veertly raises CHF 2m in seed financing round [Veertly] Nach anderthalb Jahren Bootstrapping verkündet die virtuelle und hybride Event-Plattform Veertly ihr erstes Fundraising. Die flexible Eventtech-Plattform (und Freund von PIRATEx) bereitet sich mit einer 1,9 Millionen Euro Seed-Finanzierungsrunde auf ihre globale Expansion vor. Die Plattform digitalisiert Veranstaltungen für 20 bis über 10.000 Teilnehmer.
- Bizzabo acquires TeeVid [Conference News] Die Event-Organisations- und Erfolgsplattform Bizzabo hat TeeVid, eine Video- und Eventplattform, übernommen. Letzten Monat stellte das Unternehmen sein neues „Event Experience Operating System“ vor, eine offene Plattform, die für immersive hybride und virtuelle Events entwickelt wurde. Diese neue Akquisition wird die Videoerlebnisse für die Kunden von Bizzabo verbessern und ihnen ermöglichen, personalisierte und flexible Videoproduktionen zu erstellen.
- OpenExchange Announces Intent to Acquire Veracast, Further Enhancing Virtual Event Product Offering [Business Wire] OpenExchange, ein globales videofähiges virtuelles Veranstaltungstool, beabsichtigt die Übernahme von Veracast, einem sicheren Webcast- und Streaming-Anbieter für Finanzdienstleistungen, Biotechnologie und juristische Dienstleistungen. Die Übernahme soll OpenExchange die Möglichkeit geben, über 50.000 virtuelle Meetings pro Quartal zu verwalten. In den letzten beiden Quartalen haben wir eine stärkere Konsolidierung im Bereich der Veranstaltungstechnik beobachtet und ich gehe davon aus, dass dieser Trend noch einige Monate anhalten wird.
- ON24 Announces New Live-Stream Video Application to Get Virtual Events Up and Running Fast [BusinessWire] Die Eventtech-Plattform On24 hat eine neue Self-Service-Lösung für virtuelle Veranstaltungen angekündigt, die es Veranstaltern ermöglicht, Events schneller als je zuvor per Livestream zu übertragen.
The Events Industry:
- Web Summit Selected as Digital Platform Provider for CES 2022 [PR News Wire] Die CES kehrt 2022 als hybride Veranstaltung nach Las Vegas zurück und die digitale Komponente wird von Web Summit unterstützt. Die CTA hat sich für die maßgeschneiderte virtuelle Veranstaltungssoftware von Web Summit entschieden, um „sowohl die persönlichen als auch die digitalen Teilnehmer zu unterstützen“. Dieser Schritt bedeutet eine Abkehr von ihrem Anbieter aus dem Jahr 2021, Microsoft, der die erste rein digitale CES mitgestaltet hat.
- Nvidia’s GTC will draw 200K researchers for online event including metaverse session [VentureBeat] Das Metaverse ist definitiv präsent wenn es um Veranstaltungen geht, denn das Unternehmen für künstliche Intelligenz und Datenverarbeitung Nvidia lädt nächsten Monat über 200.000 Teilnehmer zu einer Veranstaltung ein, bei der die Teilnehmer die Möglichkeit haben werden, das Metaverse aus erster Hand zu erleben. In dem Bericht heißt es, dass Nvidia aufgrund der Delta-Variante weiterhin alle virtuellen Veranstaltungen nutzt, um im Laufe des Jahres mehr Events zu veranstalten und neue Konzepte auszuprobieren, wie zum Beispiel diese Metaverse-Session.
- Messen: Hannover Messe will digitale Angebote beibehalten [Bietigheimer Zeitung] Die Hannover Messe im April wird 2022 als Hybrid-Veranstaltung zurückkehren. Im vergangenen Jahr wurde die weltgrößte Industriemesse vollständig als Online-Veranstaltung abgehalten, nachdem sie 2020 abgesagt worden war. Die Entscheidung, digitale Elemente beizubehalten und zu hybriden Elementen überzugehen, wird die Messe nach Angaben der Verantwortlichen für Aussteller und Besucher „noch wertvoller“ machen.
How to do it:
- Five Ways to Level Up Your Virtual Event Moderation [Associations Now] Hier gibt es einige clevere Tipps für die effektive Zusammenarbeit mit Moderatoren bei virtuellen Veranstaltungen. Ich glaube, wir alle haben schon einmal eine Online-Veranstaltung erlebt, bei der die Moderation oder der Moderator den Ausschlag gegeben hat. Eine Möglichkeit, Negatives zu verhindern, ist die richtige Konzeption und das Coaching der Online-Moderatoren – das ist eine echte Kunst. Hier sind einige Top-Tipps – und einer, der mir besonders gut gefällt? Verwendung eines privaten Chats zur Bewältigung von Störungen. Sorgt dafür, dass eure Mitarbeiter den Chat betreuen und nutzt eure private Chatfunktion, um sicherzustellen, dass die Dinge reibungslos ablaufen wenn sich die Teilnehmer nicht entsprechend verhalten.
- 3 Ways to Rethink Employee Engagement with Virtual Event Technology [Trade Show News] Alle Organisatoren wissen, dass virtuelle Veranstaltungen aufregende Möglichkeiten zur Beteiligung bieten können. Lasst uns nun darüber nachdenken, wie wir dieses Engagement und diese Möglichkeiten über den traditionellen Veranstaltungsbereich hinaus auf effektivere Unternehmensversammlungen übertragen können. Ich sehe hier eine Chance für Eventveranstalter, ihr Geschäftsportfolio auszubauen und ihr Angebot für größere Unternehmen weiter zu öffnen, um interne Meetings abzuhalten.
- Enhancing Event Experience with AR [Tech Bullion] Während viel Aufmerksamkeit auf den Aufbau völlig neuer 3D-Welten für Veranstaltungen verwendet wurde, sollte Augmented Reality nicht übersehen werden – vor allem wenn Veranstaltungen wieder persönlich stattfinden. Es gibt viele Möglichkeiten, wie AR Veranstaltungen aufwerten kann, z. B. für die Navigation am Veranstaltungsort oder für das Hinzufügen von Gamification zu deiner Veranstaltung, um das Engagement zu steigern. Einer der besten Aspekte? Für einige der einfachsten Erweiterungen ist nur ein Smartphone erforderlich, so dass die Teilnehmer die Tools wahrscheinlich bereits zur Hand haben.
Nicht verpassen:
- Virtuelle Messeformate: Chancen & Grenzen [Event Partner] Als die Pandemie ausbrach, sah die Messe-, Kongress- und Eventmanagement-Studentin Céline Hage die Krise als Chance. In ihrer Abschlussarbeit untersuchte sie die Auswirkungen und Folgen virtueller Messen für die Messeindustrie. Dieser Beitrag fasst einige der wichtigsten Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit zusammen, mit einigen überzeugenden Resultaten. Eine Erkenntnis: Virtuelle Messen stellen keine Bedrohung für die traditionellen Betreiber dar, sondern bieten vielmehr die Möglichkeit, ihre Produktionen zu erweitern und einen kontinuierlichen Kontakt mit ihrem Zielpublikum zu pflegen.
- Global events industry pledge ready for COP26 [Conferences and Meetings World] Im Vorfeld der nächste Woche stattfindenden COP26 haben sich eine Reihe von Akteuren der Veranstaltungsbranche zusammengetan, um eine Klimazusage zu entwickeln, die darauf abzielt, bis 2050 den Ausstoß von Treibhausgasen auf Null zu senken und die Emissionen bis 2030 um 50 % zu reduzieren. 150 Veranstaltungsunternehmen aus der ganzen Welt haben bereits unterzeichnet. Weitere Einzelheiten werden bei der offiziellen Vorstellung am 10. November bekannt gegeben.
Das war’s für die dieswöchige Ausgabe von The Lookout!
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Bis zum nächsten Freitag!
The Lookout Newsletter #47
Written by:
Felix Josephi
PIRATEx Managing Director