Was jeder beim Eventmarketing falsch versteht
Ich habe in letzter Zeit einige Gespräche mit Veranstaltern geführt, die sich über die Anmeldezahlen für Veranstaltungen und die schleppende Registrierung der Teilnehmer:innen ärgern. Es gibt viele Gründe für die nicht so enthusiastischen Teilnehmerzahlen und viele Veranstalter verweisen auf die üblichen Verdächtigen, auf die sie keinen Einfluss haben – einen unvollkommenen Markt, die Geschäftigkeit potenzieller Teilnehmer:innen oder eine zersplitterte Medienlandschaft, in der Anzeigen einfach nicht mehr so gut ankommen wie früher.
Und der letzte Punkt ist definitiv wahr – es ist kein Geheimnis, dass die Effektivität der Zielgruppenverfolgung und -ansprache bei Veranstaltungen, die Werbung in sozialen Medien oder anderen digitalen Plattformen nutzen, schnell abnimmt. Aufgrund der Änderungen im Bereich des digitalen Datenschutzes wird die Effektivität noch weiter sinken, wenn Google im nächsten Jahr die Verwendung von Drittanbieter-Cookies in Chrome einstellt.
Eventmarketing ist definitiv nicht mehr das, was es einmal war. Aber genauso wie Veranstalter ihre Veranstaltungskonzepte an die sich ändernden Erwartungen des Publikums anpassen mussten, ist es mit dem Marketing für diese Veranstaltungen nicht anders. Wenn überhaupt ist es heute sogar noch schwieriger. Aber man kann der Werbung nicht die Schuld geben.
Und selbst wenn du dich nicht auf die Werbung verlässt, um dein Publikum anzuziehen, sondern auf deine Marke oder deine Lieferanten, um dein Publikum anzulocken, kannst du dich nicht unbedingt entspannt zurücklehnen. Die Pandemiejahre haben eine Wirkung hinterlassen, die immer noch nachhallt. Und es gibt oft eine große Kluft zwischen den Generationen, was bedeutet, dass selbst sehr etablierte Marken nur vereinzelte Berührungspunkte mit den Käufern und Sponsoren von morgen haben.
Was können Organisatoren anders machen? Und was machen so viele falsch? Marketing zu spät.
Es spielt keine Rolle, wann die Veranstaltung ist. Du musst jetzt damit anfangen. Wirklich.
Einer der größten Fehler, den ich immer wieder sehe, ist, dass man zu spät „anfängt“. Aber es sollte kein „Anfangen“ geben. Eventmarketing ist ein kontinuierlicher Prozess. Und es geht nicht nur darum, das Bewusstsein zu schärfen. Es muss eine Verbindung aufgebaut werden.
Dein Eventmarketing darf keine saisonale Aktivität sein, sondern sollte eine Kommunikationsstrategie umsetzen, die das ganze Jahr über läuft. Selbst wenn du die Einzelheiten deiner Veranstaltung noch nicht kennst, musst du einen Weg finden, regelmäßig in den Posteingängen deiner Zielgruppe zu erscheinen, damit diese darauf vorbereitet ist, wenn du die Details mitteilen kannst. Mit dem Auslaufen der Cookies von Drittanbietern werden sich Veranstalter mehr denn je auf die Daten von Erstanbietern verlassen müssen. Nimm dir also die Zeit, diese zu kultivieren, daraus zu lernen und wirklich zu verstehen, was deine Stakeholder wollen und wonach sie suchen. Nimm dir die Zeit, regelmäßig zu kommunizieren und die Stimme deiner Organisation zu einer Stimme zu entwickeln, die für dein Publikum unüberhörbar ist.
Sichtbar zu sein bedeutet jedoch nicht, einfach nur in ihrem Posteingang aufzutauchen. Dies erfordert einen durchdachten Ansatz. Überlege dir, wie du an jedem Kontaktpunkt einen Mehrwert bieten kannst, sei es durch Inhalte, Informationen oder Sichtbarkeit. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du vorgehen sollst, kannst du einfach fragen? Biete deinem Publikum die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern. Du wirst überrascht sein, was du daraus lernen kannst. Und wenn du die Dinge zu spät angehst, hast du keine Chance mehr, auf diese Erkenntnisse zu reagieren.
Lass es nicht zu spät sein.
Hier ist, was ich diese Woche gelernt habe:
Die Veranstaltungsbranche im Wandel:
Exhibition World
‘Talent’ the next big challenge, according to ETT Club White Paper
Ein neuer Branchenbericht kommt zu dem Schluss, dass die Einstellungs- und Talentkrise in der Veranstaltungsbranche eine der größten Bedrohungen für die Zukunft darstellt – so die Schlussfolgerung des Berichts: „Wir arbeiten in einer Branche, in der wir Menschen suchen, die sehr hart und unter großem Stress arbeiten, die (bestenfalls) eine langsame Karriereentwicklung vor sich haben und die nicht besonders gut bezahlt werden. Deshalb müssen wir kreativ sein und unsere besten Kräfte einsetzen.“ Jeder von uns in der Branche muss eine Rolle dabei spielen, diesen Trend umzukehren.
MeetingsNet
Virtual-Event Data Shows Planners Useful Trends
Es ist keine Überraschung, dass die Tagungs- und Veranstaltungsbranche in den letzten Jahren durcheinander gewirbelt wurde. Aber wie stark? In dieser Umfrage werden einige der Veränderungen in der Branche untersucht und was du tun musst, um dich entsprechend anzupassen.
Blach Report
Neues Hygienezertifikat für Kulturveranstalter und Locations
Die Deutsche Theater- und Technische Gesellschaft e.V. (DTHG), ein Verband für Event- und Messemanagement, hat gemeinsam eine spezielle Zertifizierung für die Raumluftqualität von Veranstaltungsorten entwickelt, um die Wirksamkeit von Hygienekonzepten und Lüftungssystemen im Zuge von Pandemieeinschränkungen nachzuweisen.
Portal Radar
Messe Frankfurt closes deal to continue with green electricity in its pavilions
Im Einklang mit dem „grünen“ und nachhaltigen Trend, der sich in der Veranstaltungsbranche im letzten Jahr abgezeichnet hat, installiert die Messe Frankfurt Solarpaneele, um ihr Ziel zu erreichen, 100 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken.
Digital Event Technology:
Biz Bash
This Brand Allows Planners to Create Their Own Metaverse
Dein eigenes Metaversum erstellen? Mit der neuen Eventtech-Plattform Rove ist das möglich.
Skift Meetings
Event Tech Leaders Look Past Troubles, Go All In
Unternehmen der Veranstaltungstechnik haben in den letzten Monaten nach den Jahren des Pandemie-Booms erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Wie reagieren die Technologieführer darauf? Mit enthusiastischer Zuversicht über den Zustand der Branche, wie dieses Panel von Skift Meetings zeigt.
Blach Report
Digitale Live-Events auf der Online-Plattform helloStream
Trotz des explosionsartigen Wachstums von Online-Eventplattformen in den letzten Jahren gibt es immer noch mehr, mit denen man Schritt halten kann. Das Berliner Unternehmen HelloStream ist eine neue Online-Plattform für die Event-Produktion, die es Unternehmen, Agenturen und Verbänden ermöglicht, digitale Live-Events auf ihrer eigenen Plattform über eine White-Label-Lösung zu veranstalten.
Digiday
Why Grey Goose is pouring more marketing dollars into metaverse
Metaverse-Erlebnisse werden nicht verschwinden, und wenn überhaupt, werden sie nur noch ausgefeilter. Hier ist ein Beispiel dafür, wie eine Marke in der Lage war, auf digitalem Wege überzeugende Verbindungen aufzubauen, die sich in realen Berührungspunkten (und Verkäufen) niederschlugen. Wie sie das gemacht haben? Durch die Verknüpfung von Veranstaltungen vor Ort (hier die US Open und die Grammy Awards) wurde ein Hybrid-Event-Metaversum geschaffen, wie es nur 2022 möglich war.
Nicht verpassen:
Exhibition World
Attracting Gens Y and Z to our exhibitions
Es ist kein Geheimnis, dass Messen und Ausstellungen einen Generationsunterschied aufweisen. Und die Überschrift dieses Artikels sagt alles über die „Anziehung der Generationen Y und Z“ für „unsere“ Ausstellungen. Messen sind größtenteils ein Raum und ein Veranstaltungsort für ältere Bevölkerungsschichten. Aber es gibt viele Dinge, die Veranstalter tun können, um sie für eine jüngere Generation zugänglicher zu machen, wenn die Planer kreativ werden.
LBB
The Future of Experiential Marketing with Joseph Aquilina
Die Grenzen des Erlebnismarketings erweitern sich ständig – mit einem erwarteten Boom im Jahr 2023 (und darüber hinaus). Angesichts des digitalen Lärms und der Ablenkung, die um die Aufmerksamkeit deines Publikums buhlen, ist es wichtiger denn je, wertvolle Erlebnisse zu schaffen, die deinen Stakeholdern einen Sinn vermitteln. Hier sind einige Einblicke eines Branchenführers, die dir zeigen, wie du an der Spitze stehen kannst und ob du im Metaverse sein musst oder nicht.
AdWeek
Experiential Captivates Consumers as Brands and Agencies Eye the Next Big Collaboration
Marken und Organisationen sind ständig auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben und eine Verbindung zu ihrer Community aufzubauen. Erlebnisse werden größer denn je sein.
Digiday
Ad industry shifts 2023 budgets as recession now looks inevitable
Für 2023 wird bereits eine Rezession prognostiziert, da die Preise weiter steigen und auch die Inflation zunimmt. Für die Event-Strategie wird dies wahrscheinlich eine Verschiebung bedeuten, die zu mehr Digitalisierung und kleineren Budgets führt. Es ist jetzt an der Zeit, kreativ über deine Strategie für 2023 nachzudenken und eine gewisse Flexibilität in den Ansatz deiner Organisation einzubauen, um etwaigen rezessionsbedingten Engpässen zuvorzukommen.
Abschließende Gedanken
Das war’s für die dieswöchige Ausgabe von The Lookout!
Wenn du jemanden kennst, für den The Lookout interessant sein könnte, empfiehl ihn ihm bitte weiter!
Written by:
Felix Josephi
PIRATEx Managing Director