Was bedeutet Hybrid im Jahr 2022?
Eines der größten Themen des letzten Jahres war die explosionsartige Verbreitung des Begriffs „Hybrid-Events“. Seine Allgegenwärtigkeit im Internet führte oft zu Verwirrung unter den Veranstaltern:innen. Wir stellten fest, dass viele nach einem spezifischen, konkreten „Hybrid-Event“-Konzept suchten, das sie auf ihre physische Veranstaltung anwenden konnten, um sie „digital zu machen“.
Obwohl es von einigen (fälschlicherweise) als neues Veranstaltungsformat angepriesen wird, ist Hybrid“ eher ein Merkmal als ein einzelner Typus. Ganz einfach: Hybride Veranstaltungen umfassen Erfahrungen, die sowohl an einem physischen Ort als auch digital stattfinden. Daher können hybride Merkmale auf viele Teile deines Veranstaltungskonzepts angewandt werden – so wie sie es auch taten, bevor sie zwangsläufig als „hybride Veranstaltungen“ bezeichnet wurden. Wie die Organisatoren:innen diese kombinieren, bleibt ihrer Fantasie überlassen.
Auch wenn sich manche mit der Flexibilität der Terminologie schwer tun, ist es genau diese Eigenschaft, die sie leistungsfähig macht. Aber jetzt ist die Digitalisierung ein erwarteter Teil der zukünftigen Veranstaltungen. Es ist kein nachträglicher Gedanke oder eine Ausweichoption. Das Wachstum digitaler Elemente und Veranstaltungstechnologien ist zu einem kreativen Sprungbrett für physische Veranstaltungen geworden und ermutigt die Produzenten:innen, alle Aspekte des Teilnehmererlebnisses zu überdenken, von der Registrierung über die Einbindung bis hin zum Konzeptdesign.
Was bedeutet dies nun für Hybrid im Jahr 2022? Hat der Begriff seine Bedeutung verloren, da die Digitalisierung ein fester Bestandteil jedes Veranstaltungserlebnisses wird? Wird er wachsen und physische, digitale und erweiterte VR-Erlebnisse umfassen? Oder wird der Begriff auf etwas ganz anderes angewandt werden – etwa auf Hologramme?
Im letzten Jahr haben wir eine unglaubliche Kreativität gesehen, wie Veranstalter alle Aspekte ihrer Formate digitalisiert haben und hybride Veranstaltungen geschaffen haben, die nicht mehr so aussehen wie früher. Aber es gibt noch viel Raum zum Wachsen. Viele Veranstalter stehen erst an der Spitze des Eisbergs, wenn es darum geht, das volle Potenzial von Hybridveranstaltungen für ihre Veranstaltungen zu erschließen. Wenn du zu dieser Gruppe gehörst, haben wir eine neue Videoserie entwickelt, die sich auf hybride Veranstaltungen konzentriert: 5 in 10. Darin werden in weniger als 10 Minuten 5 Tipps gegeben, um einige der wichtigsten Grundlagen zu vermitteln, damit jeder effektivere hybride Veranstaltungen durchführen kann. Die Serie ist kostenlos auf Deutsch verfügbar und du kannst dich gleich hier anmelden. Das erste Video kannst du dir hier ansehen. Ich würde gerne hören, was du denken!
Hier ist, was ich diese Woche in Erfahrung gebracht habe:
The events industry:
- 100 Messen in diesem Jahr verschoben oder gestrichen – Service [SZ] ie offizielle Zahl der Verschiebungen und Absagen für die deutschen Messen liegt inzwischen bei über 100. Mit einem Viertel der 390 geplanten Veranstaltungen im Messekalender für 2022 ist die Branche weiterhin von den Auswirkungen von Corona betroffen. Trotz der Vorschriften, die eine Fortsetzung der Messen ermöglichen, kommt es immer wieder zu Absagen und Verschiebungen.
- AUMA: Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro [Event Partner] Auf die Ankündigung des AUMA wird in diesem Beitrag näher eingegangen, in dem die wirtschaftlichen Auswirkungen näher beleuchtet werden. Im letzten Jahr hat die Ausstellungs- und Messewirtschaft in Deutschland über 46 Milliarden Euro verloren und ist damit eine der am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen. Laut Auma sind nun über 165.000 Arbeitsplätze in der Branche gefährdet.
- Twenty2X ist abgesagt [ITB] Ein weiteres Opfer der aktuellen Unsicherheit in der Veranstaltungsbranche: Der lang erwartete Cebit-Nachfolger Twenty2X wurde komplett gestrichen. Die Veranstaltung war für März 2020 geplant und musste bereits mehrmals verschoben werden. Jetzt verschieben die Organisatoren:innen die Veranstaltung ganz und meinen, dass eine Verlagerung auf eine virtuelle Version „unmöglich“ sei.
- Registration open for IMEX in Frankfurt 2022 [Conference News] Nach einer Absage im Jahr 2021 und einer Verschiebung vor wenigen Wochen ist die IMEX, die globale Veranstaltung für die Veranstaltungsbranche, wieder für Anmeldungen geöffnet. Der neue Termin der Messe ist vom 30. Mai bis 2. Juni 2022.
- Live events recovery at risk from shortages and delays [AV Interactive] Eine neue weltweite Umfrage von PLASA und #WeMakeEvents ist sehr aufschlussreich. Die Befragten aus über 40 Ländern fanden heraus, dass 45 % der Agenturen, Veranstaltungstechniker:innen und Lieferanten:innen zusätzliche Schulden aufnahmen, um die Schließungen zu überleben und Freiberufler:innen berichteten von einem Verdienstrückgang von 78 %. 94 % der AV- und Technik-Lieferanten:innen und -Hersteller:innen berichten von einer Verzögerung bei den Komponenten, und allgemein berichten 69 % der Veranstaltungsunternehmen von einem Mangel an Personal, insbesondere in Schlüsselpositionen wie Ingenieuren:innen Technikern:innen und Mitarbeitern:innen vor Ort. Weitere Informationen findest du unter Live events after Covid: the hangover ‚will last for years‘
- ACC offers agency fees upfront [Conference News] Eine neue Initiative im Vereinigten Königreich, die den Aufschwung der Veranstaltungsbranche unterstützen soll, stellt die Zahlungsnormen auf den Kopf. Der Konferenzort ACC Liverpool wird die Provisionen für Kreativagenturen im Voraus zahlen und nicht erst, wenn die Veranstaltung stattgefunden hat und die Anzahlung bei ihm eingegangen ist. Die Provisionen werden für Veranstaltungen gezahlt, die am Veranstaltungsort bis zu mehreren Jahren im Voraus geplant werden, um die „wichtige Rolle der Agenturen“ bei der Unterstützung von Konferenzen und Veranstaltungen zu unterstützen. Der Großteil der im Vereinigten Königreich für die Erholung von Veranstaltungen bereitgestellten Mittel ging bisher an Konferenzzentren und große Veranstaltungsanbieter:innen.
How to do it:
- Deutscher Kaffeeverband launcht digitale Dauermesse [Hogapage] Letztes Jahr habe ich Organisatoren:innen nach ihrer 365-Strategie gefragt. Wenn du noch auf der Suche nach Ideen bist, sieh dir dieses Beispiel des Deutschen Kaffeeverbandes an, dem größten Netzwerk für Kaffeeunternehmen in Europa. Sie haben gerade eine permanente digitale Messe ins Leben gerufen, um Besucher:innen das ganze Jahr über neue Produkte zu informieren und Geschäftskontakte zu knüpfen. Sie haben eine sehr witzige und niedliche digitale Ausstellung geschaffen, komplett mit Vögeln, die über das Gelände fliegen, und Besuchern:innen, die draußen Selfies knipsen. Im Inneren sind die digitalen Stände personalisiert und ermöglichen ein einfaches Navigieren und Einkaufen. Vielleicht ist das eine Anregung für deine digitale Präsenz.
- Poolgroup setzt Jubiläums Live Streaming Event für Vorwerk um [Event Partner] Eine großartige Fallstudie über ein kürzlich von Vorwerk produziertes digitales Event, das Rekorde für Engagement und Viralität aufstellte. Das englischsprachige Event brachte die Community zusammen und brach mit 1.206 Kochvideos, die in einer Stunde auf Facebook hochgeladen wurden, den Guinness-Rekord! Das von Poolgroup produzierte digitale Event war in der Lage, nationale Grenzen zu überschreiten und mehrere spannende Konzepte zu nutzen, wobei das XR-Studio der Agentur für eine visuell ansprechende Präsentation genutzt wurde.
- Virtual events: The ultimate marketers‘ guide [Martech] Umfassender neuer Leitfaden von Martech zu allen Aspekten virtueller Veranstaltungen – mehrteiliger Überblick und Erklärungen, die eine gute Grundlage für die Vermarktung digitaler Veranstaltungen von Grund auf bieten.
Nicht verpassen:
- Three scenarios for the new ecosystem of events [German Convention Bureau] The future of events is a perennial topic in the industry. And rarely, does the discussion go beyond speculation. That’s why this piece from the Future Meeting Space innovation network stands out– the comprehensive research phase developed three future scenarios of what this future might actually look like. The ecosystems they propose “Renaissance of the Real”, “The Global Community” and “Green and aware” present three highly divergent archetypes. Which example do you find most appealing? The quick explainer videos are a real highlight. Die Zukunft von Veranstaltungen ist ein Dauerthema in der Branche. Und selten geht die Diskussion über Spekulationen hinaus. Aus diesem Grund sticht dieser Beitrag des Innovationsnetzwerks Future Meeting Space hervor: In einer umfassenden Forschungsphase wurden drei Zukunftsszenarien entwickelt, wie diese Zukunft tatsächlich aussehen könnte. Die von ihnen vorgeschlagenen Ökosysteme“Renaissance of the Real”, “The Global Community” und “Green and aware” stellen drei sehr unterschiedliche Modelle dar. Welches Beispiel findest du am ansprechendsten? Die schnellen Erklärungsvideos sind ein echtes Highlight.
- Is the Metaverse the Future of Events? [BizBash] Es gibt viele Artikel über das Metaversum und Links zu dessen vermuteter Erschütterung der Veranstaltungsbranche. Aber hier ist einer, in dem sich tatsächliche Event-Profis dazu äußern. BizBash fragt realistischerweise, ob Veranstaltungsplaner:innen dies bereits einbeziehen müssen. Die Antwort lautet: Ja – das Metaversum muss jetzt noch definiert werden, aber virtuelle und immersive Plattformen werden in Zukunft ein Muss für Veranstaltungen sein. Wo können wir das erwarten? Nun, laut dem Panel überall. Wichtig ist, dass der Beitrag einige der überzeugendsten Nachteile und Argumente gegen das Metaversum für Veranstaltungen aufzeigt, was Organisatoren:innen dazu anregen wird, konstruktiv über die Anreise ihrer Teilnehmer:innen, ihr Budget und ihren Planungsprozess nachzudenken.
- Comparing online to in-person meetings [Vox] Wirtschaftswissenschaftler:innen haben die Auswirkungen von Online-Meetings und die Verlagerung der Arbeit von zu Hause aus während der Pandemie untersucht und dabei einige überraschende Ergebnisse erzielt. Die Ergebnisse sind für Veranstaltungsorganisatoren:innen interessant, da sie auf wichtige Unterschiede zwischen der Effizienz und dem Alter der Sitzungsteilnehmer:innen hinweisen, wobei die Befragten zwischen 30 und 49 Jahren die größten Vorteile des virtuellen Formats sehen. Es überrascht nicht, dass eine höhere Bildung mit besseren Ergebnissen verbunden ist. Für Veranstaltungsorganisatoren:innen ist entscheidend, dass die Zufriedenheit mit Online-Meetings umso geringer ist, je größer die Gruppe ist.
- Participate in the latest Meeting and Event Assessment [Eitw] Die herausragende Studie zur Veranstaltungsbranche bittet alle Akteure der deutschen Kongress- und Eventbranche, sich an der aktuellen Studie zu beteiligen. Teile hier deine Meinung mit.
Closing thoughts
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Bis zum nächsten Freitag!
The Lookout Newsletter #54
Written by:
Felix Josephi
PIRATEx Managing Director